Logo Kanton Bern / Canton de BerneEmmentalwärts: Verkehrssanierung Burgdorf - Oberburg - Hasle

Übersicht

Ausgangslage und aktueller Projektstand

Burgdorf, Oberburg und Hasle b. B. leiden seit Jahrzehnten unter dem massiven Verkehrsaufkommen von täglich bis zu 20 000 Fahrzeugen. Eine schlechte Lebens- und Aufenthaltsqualität entlang der Strasse, Verspätungen und verpasste Anschlüsse für den Busverkehr, Defizite bei der Fussgänger- und Velosicherheit und lange, unberechenbare Reisezeiten sind die Folge. Die unbefriedigende Verkehrserschliessung hemmt zudem die Wirtschaftsentwicklung und benachteiligt damit das Emmental. Gemäss den Verkehrsprognosen wird sich die prekäre Verkehrssituation in Zukunft noch verschärfen.

Die Verkehrssanierung Burgdorf – Oberburg – Hasle mit dem Projektnamen «Emmentalwärts» verspricht Abhilfe: Oberburg und Hasle werden künftig umfahren. In Burgdorf wird der Verkehr durch den Bau zweier Bahnunterführungen und durch die Massnahmen zu seiner Bewirtschaftung auf verschiedenen Hauptachsen verflüssigt.

«Emmentalwärts» ist Bestandteil des kantonalen Richtplans, des regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzepts RGSK und des Agglomerationsprogramms Burgdorf. Das Strassenvorhaben unterstützt die raumplanerischen Ziele für den Raum Burgdorf – Emmental.

Stand des Projekts

Das Projekt wurde unter Einbezug der Gemeinden sowie der Verkehrs- und Wirtschaftsorganisationen entwickelt. 2015 wurde das Vorprojekt zur Mitwirkung aufgelegt, 2019 das detaillierte Bauprojekt, welches auf den Mitwirkungsresultaten 2015 aufbaut und bei den Mitwirkenden auf viel Unterstützung stiess. Es umfasst 19 Massnahmen in den Gemeinden Lyssach, Burgdorf, Oberburg und Hasle b. B. und berücksichtigt insbesondere auch die Bedürfnisse des Busverkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs.

Das Bauprojekt «Emmentalwärts» hat aufgrund der Mitwirkung und der anschliessenden detaillierten Prüfung durch das Bundesamt für Umwelt BAFU, die kantonalen Ämter und die Fachstellen im Rahmen der Projektauflage nur noch wenige Anpassungen erfahren. Es handelt sich vor allem um Verbesserungen im Lärmschutz, für den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr oder Rücksicht auf Anliegen von Anstössern. Bezüglich des Autoverkehrs hat das Projekt abgesehen von Optimierungen von Kreiseln und dem vorläufigen Verzicht auf ein Fahrverbot auf der Storretenstrasse kaum Anpassungen erfordert. Die Verkehrslenkungsmassnahmen in Burgdorf wurden gut aufgenommen und werden wie geplant umgesetzt. Die 19 Massnahmen von «Emmentalwärts» bilden ein Ganzes.

Der Strassenplan wurde im Januar 2022 durch die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern (BVD) genehmigt. Dagegen gingen Beschwerden beim Regierungsrat ein. Aktuell bearbeitet das Rechtsamt der Direktion für Inneres und Justiz die hängigen Beschwerden zuhanden des Regierungsrats. Danach steht den Beschwerdeführerinnen und -führern der Rechtsweg offen, der bis vor Bundesgericht führen kann. Bei Ausschöpfen des Instanzenzugs werden wohl erst 2027 alle Beschwerdeverfahren abgeschlossen sein.

Die Finanzierung von «Emmentalwärts» ist gesichert. Der National- und der Städterat beschlossen im Herbst 2021, die Verkehrsmassnahmen in Burgdorf und Oberburg mit Geldern aus dem Agglomerationsprogramm in der Höhe von 92,2 Millionen Franken zu unterstützen. Am 9. Juni 2022 wurde der Baukredit durch den Grossen Rat des Kantons Bern bewilligt. Aufgrund eines Referendums stimmte die Berner Stimmbevölkerung am 12. März 2023 über das Vorhaben ab. Der Baukredit wurde mit 56.9 % der Stimmen angenommen.

Sobald alle Beschwerden erledigt sind und der Strassenplan rechtskräftig ist, kann mit den Bauvorbereitungen (Ausführungsprojektierungen, Ausschreibungen, Landerwerbe, etc.) begonnen werden. Die Bauvorbereitungen werden rund 2 Jahre in Anspruch nehmen. Die Bauarbeiten selbst werden rund 10 Jahre dauern.

Themen Gesamtprojekt

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